Kennt ihr das Royal Edinburgh Military Tattoo? Ja? Dann seid ihr genauso fasziniert wie wir. Nein? Dann nix wie hin. Jedes Jahr im August findet dieses musikalische Spektakel vor der historischen Kulisse des Edinburgh Castle statt. 220.000 Zuschauer jährlich und ihr gehört dazu.
Foto: © Michael Schulze
Das Royal Edinburgh Military Tattoo
Beeilt euch, noch gibt es Karten. Die spektakulärste Militärparade der Welt ist meist Monate im voraus ausgebucht.
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Dudelsackklänge und Trommelwirbel, atemberaubende Tänze und Aufführungen, Lightshows unter Einbeziehung der gigantischen Kulisse von Edinburgh Castle – ihr seid für 100 Minuten gefangen in einem unbeschreiblich royalen Flair.
Termin 2023: 04. bis 26. August
Die Aufführungen fanden 2019 Montag bis Freitag jeweils um 21:00 Uhr und am Samstag um 19:30 und um 22:30 statt.
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Zuschauer-Nachzügler suchen ihre Plätze.
Wenn ihr es schafft für eine samstägliche Spätveranstaltung Karten zu bekommen, dann erlebt ihr beim großen Finale noch ein spektakuläres Feuerwerk.
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Für jeden, der einmal dieses Event live erlebt hat, bleibt es unvergesslich. Der Anblick des festlich erleuchteten Schlosses, der dunkler werdende Himmel im Laufe der Aufführungen geben dem Royal Edinburgh Tattoo zusätzlich die gewisse Dramatik und Schönheit.
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Geschichte des Royal Edinburgh Military Tattoo
„Dreht die Zapfhähne zu!“ oder „Doe den tap toe!“, kurz „Zapfenstreich“ oder „Tattoo“ genannt, dieser Bergriff hat seinen Ursprung im 17./18. Jahrhundert. Es war das Signal für die schottischen Wirtstuben den Ausschank zu schließen. Damit wurde sichergestellt, dass die Soldaten pünktlich in ihren Unterkünften eintrafen.
Dieses Festival findet seit 1950 auf dem „Eplanade“ – großer Platz vor dem geschichtsträchtigen Edinburgh Castle – statt und keine einzige Veranstaltung des Royal Military Tattoo wurde jemals witterungsbedingt oder aus anderen Gründen gecancelt.
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Das Royal Military Tattoo steht unter der Schirmherrschaft der Princess Royal und ist nicht kommerziell. Die Erlöse kommen wohltätigen Einrichtungen zugute.
Königin Elisabeth II. hat 2010 dem „Military Edinburgh Tattoo“ den Zusatz „Royal“ gegeben, sehr fürstlich. Aber die Schotten nennen ihr größtes Musikfestival einfach „Tattoo“. Also wer an Tätowieren denkt, irrt gewaltig. Ursprünglich wurde nur militärische Musik dargeboten, inzwischen wird auch getanzt und gesungen, in folkloristischer Tradition, mit auf die Musik perfekt abgestimmte Choreographien. Die top ausgebildeten Musiker und Tänzerinnen zeigen ihr Können auf hohem Niveau.
Das Programm
Die Auftritte der Massed Pipes and Drums, der Highland Spring Dancers und des Lone Pipers sind traditionell feste Bestandteile des Programms.
Massed Pipes and Drums: Aus mehreren Militärkapellen wird diese Formation speziell für das Military Tattoo zusammengestellt, 180 Dudelsackspieler und Trommler zeigen in einer beeindruckenden Choreografie ihr Können.
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Highland Spring Dancer: Circa achtzig Tänzerinnen wirbeln mit schnellen Beinen zu traditioneller schottischer Musik, ihre Perfektion und Kondition ziehen euch in ihren Bann, ihr werdet staunen und sie bewundern.
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Lone Pipers: Stille in der Arena. Auf den Zinnen der Burg steht der Lone Pipers und spielt. Er spielt zum Gedenken an die Gefallenen der britischen Armee. Gänsehaut-Feeling!
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Nicht nur auf Grund schottischer Traditionen ist diese Militärparade die spektakulärste der Welt. Vor der stimmungsvollen Kulisse des Edinburgh Castle könnt ihr die musikalischen Highlights internationaler Darsteller aus über dreißig Ländern genießen. Die Musikgruppen kommen direkt aus dem Castle, dessen Fassade mit immer wieder wechselnden Lightshow-Motiven die Themen der 1.000 Mitwirkende aus aller Herren Länder präzisiert und somit eine einzigartig mitreißende Atmosphäre schafft.
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Militärmusik aus dem Oman, dargeboten von Frauen
Show der Vereinigten Staaten
Mexiko
Das große Finale und damit Abschluss sowie Höhepunkt zugleich ist jedes Jahr der Massenauftritt aller Teilnehmer, wobei stets die britische Hymne „God Save the Queen“ und das schottische Lied „Auld Lang Syne“ gespielt werden. Zum Ausmarsch erklingen “The Black Bear“ und „Scotland the Brave“. Und dann das Feuerwerk – wir haben es mit 12000 Zuschauern erlebt.
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Edinburgh Castle
Mit ihrer wechselvollen Geschichte ist die Burg von Edinburgh nicht nur unschlagbare Kulisse des Festivals, sondern auch eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Schottlands. Das berühmte Wahrzeichen befindet sich im Zentrum der Stadt auf dem Castle Rock, ein vor über 300 Millionen Jahren entstandener Basaltkegel eines erloschenen Vulkans. Da er auf drei Seiten senkrecht abfällt ,ist er von besonderer strategischen Bedeutung. Mehrfach wurde die Burg von den Engländern eingenommen und von den Schotten zurück erobert. Hier residierte auch die unglückliche Maria Stuart.
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Das älteste erhaltene Bauwerk auf dem Gelände der Burg stammt aus dem 12. Jahrhundert, die St. Margaret’s Chapel. Der Grundstein der Burg wurde vermutlich früher gelegt. Unbedingt solltet ihr hier den berühmten Krönungsstein Stone of Scone besichtigen, auch die Große Halle ist nicht zu übersehen.
Die im Laufe mehrerer Jahrhunderte errichtete Befestigungsanlage ermöglicht euch eine hervorragende Sicht über die Stadt.
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Und dann der traditionelle Schuss der 13-Uhr-Kanone, bitte nicht verpassen.
Stadterkundung
Wenn ihr zwischen 7. und 31. August von Edinburgh Castle durch die Innenstadt zum Holyrood Palace schlendert, auf der berühmten Royal Mile, dann seht ihr ein Straßentheater an dem anderen, kleine Bühnen, Veranstaltungen in Kinos, Konzerträumen und Theaterhäusern. Es ist die Zeit des Edinburgh Festival Fringe, kurz The Fringe, das weltweit größte Kulturfestival. In dessen Rahmen eben auch das weltberühmte Royal Military Tattoo Festival stattfindet.
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Die Stadt ist voll von Künstlern und Touristen. Aber einen echten Schotten bringen diese vielen Menschen nicht aus der Ruhe. Freundlich, fröhlich und hilfsbereit haben wir die „Einheimischen“ erlebt und abends im Pub wurde zusammengerückt, so dass an unserem Vierer-Tisch zehn oder zwölf Personen passten. Es wurde viel erzählt und so manche Runde Whisky verbesserte unser Englisch.
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Ein Bummel durch Edinburgh, ob Old Town mit ihren malerischen Gässchen, historischen Gebäuden, kleinen Läden, stimmungsvollen Restaurants und gemütlichen Pubs oder durch die New Town, Museen mit tollen Ausstellungen und interessanten Sammlungen, Tea Time im Waldorf Astoria – The Caledonian oder Whisky-Verkostung am Abend im Hotel Balmoral, der Charme Edinburghs hat uns eingefangen.
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Vom Arthur’s Seat, dem Hausberg von Edinburgh, habt ihr einen grandios schönen Blick über die Stadt bis hin zum Meeresarm „Firth of Forth“.
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Seid ihr neugierig wie die Königin und ihre Familie gereist sind? Dann lohnt sich ein Trip in den Hafen von Leith und eine Besichtigung der ehemaligen Königlichen Yacht Britannia. Als Museumsschiff liegt sie hier vor Anker und ihr könnt vom Maschinenraum über Süßwasseraufbereitungsanlage, Wäscherei, Küche, Speiseräume, Offiziersmesse, Kajüten der Matrosen, Funker- und Poststelle bis zum Wohnbereich der Königsfamilie jede Ecke der Yacht besichtigen.
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Es gibt viele Möglichkeiten in Edinburgh zu übernachten: Hotels, Angebote von Veranstaltern, Agenturen. Wir haben gute Erfahrungen mit folgender Agentur gemacht und konnten ein Haus für 5 Personen mieten.
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